Das war unser erster Fahrrad-Urlaub in den ganz hohen Bergen! Extra dafür
haben wir uns mit dem entsprechenden Material, sprich neuen und bergtauglichen
Trekking-Rädern ausgerüstet. Wir entscheiden uns damals für
das Reiserad von der
Fahrradmanufaktur Bremen, mit
dem wir in den folgenden Jahren zigtausende Kilometer absolvierten und die
wir heute noch nutzen. Es hat sich außerordentlich bewährt, ich
würde mich ohne zögern auch heute wieder dafür entscheiden.
Es hatte noch komplett Suntour-Komponenten, die doch erheblich haltbarer
sind als die Sachen von Shimano, wie wir immer wieder feststellen konnten.
Lediglich das Gewicht mit ca.15 kg ist wohl nicht mehr
zeitgemäß.
Ein weiteres Plus war damals noch der relativ unkomplizierte Fahrradtransport
per Bahn. Man konnte das Fahrrad einfach am Gepäckschalter in Berlin
unverpackt aufgeben und in Südfrankreich an einem Provinzbahnhof wieder
abholen. Das ganze hat dann 12 DM oder so gekostet. So etwas gibt es heute
leider überhaupt nicht mehr, obwohl es ja noch nicht so lange her ist.
Wir wollten dieses Jahr die Pyrenäen vom Atlantik zum Mittelmeer durchqueren
und dabei die berühmten Tour de France Pässe meistern. Ich hatte
dafür leider nur zwei Wochen Zeit und wie sich bald herausstellte war
das viel zu kurz. Bedingt durch das streckenweise doch sehr schlechte Wetter,
wir hingen tageweise wegen Dauerregens fest, habe ich nur ca. ein Drittel
der Strecke geschafft. Vor dem Tourmalet mußte ich fast zwei Tage im
Regen verharren und dann unverrichteter Dinge abreisen. Meine Freunde haben
dann mehr Glück gehabt und konnten die geplante Tour noch beenden.
Getröstet haben wir uns mit den vorzüglichen Speisen und Weinen
der Gegend. In Frankreich kann man ja bekanntlich sehr gut Essen, das Baskenland
ist dafür berühmt selbst dieses hohe Niveau nochmal zu
überbieten. Und so war es auch!
Wir haben hier sehr schöne Landschaften gesehen und konnten auch
einige berühmte Pässe bezwingen. Bemerkenswert und vielleicht
auch kurios fanden wir den Wallfahrtsort Lourdes, das meistbesuchte christliche
Heiligtum der Erde. Dort gibt es z.B. eine unterirdische Kirche für
40.000 Personen. Verglichen mit diesen Dimensionen sind Rom oder Jerusalem
unbedeutende Provinznester. Lourdes ist zugepflastert mit
Souvenirgeschäften, die in allen erdenklichen Sprachen versuchen den
unglaublichsten Kitsch an den Mann oder die Frau zu bringen. Zur Zeit
ist man dabei den Flughafen auszubauen, damit dort auch Jumbo-Jets landen
können...
Tag | Datum | Fahrstrecke | Höhenmeter | km |
1 | Sa, 13.06 | Anreise per Bahn Berlin - Paris | ||
2 | So, 14.06. | Paris - Saint Jean de Luz per TGV | ||
3 | Mo, 15.06. | Saint Jean de Luz - Sare | 672 | 40,2 |
4 | Di, 16.06. | Sare - Saint Jean Pied-de-Port | 1.096 | 62,3 |
5 | Mi, 17.06. | Saint Jean Pied-de-Port - Col de Burdin - Iraty - Larrau | 1.388 | 45,3 |
6 | Do, 18.06. | Larrau, es regnete, mit Auto umsetzen nach Jaca | ||
7 | Fr, 19.06. | Tagestour von Jaca zum Kloster St.Juan de la Pena | 750 | 54,3 |
8 | Sa, 20.06. | Jaca - Escarilla | 576 | 49,3 |
9 | So, 21.06. | Escarilla - Col de Portulet - Eaux Bonne | 928 | 48,4 |
10 | Mo, 22.06. | Eaux Bonne - Col de Aubisque - Col de Solour - Argeles Gazost | 1.170 | 72,0 |
11 | Di, 23.06. | Argeles Gazost - Luz St.Saveur (Tour wegen Dauerregen abgebrochen) | 300 | 19,5 |
12 | Mi, 24.06. | Es regnete den ganzen Tag, abends kurze Tour zum Cirque de Garvanie | 26,4 | |
13 | Do, 25.06. | Luz St. Saveur - Lourdes, per TGV nach Paris | 1.200 | 63,9 |
14 | Fr, 26.06. | Paris - Berlin per Bahn | ||
Insgesamt: | 8.080 | 481,6 |
Letzte Aktualisierung 05.01.00