Schon früher stand bei den Urlaubsplanungen immer mal wieder England
und/oder Schottland auf der Tagesordnung. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde dieses
Ziel auf Grund des unsicheren Wetters und des vermeintlich schlechten Essens
aber immer wieder verworfen. Als wir 1995 in den Französischen Alpen
tagelang wegen schlechten Wetters festhingen, reifte der Plan es doch mal
mit England zu versuchen. Schlechter als in den Alpen derzeit konnte dort
das Wetter auch nicht sein. Also entschieden wir uns für den Lake District
in England und die Schottischen Uplands.
Um es gleich vorweg zu nehmen, wir bereuten es keinesfalls. Das Fahrradfahren
dort macht unheimlich viel Spaß (trotz des Linksverkehrs), da sich
die sprichwörtliche Höflichkeit der Engländer und noch mehr
der Schotten auch auf den Straßenverkehr erstreckt. So zuvorkommend
wie dort sind wir in noch keinem Land als Fahrradfahrer behandelt worden!
Auch die entsprechende Infrastruktur ist vorhanden. Während in anderen
Ländern Flughäfen teilweise nur über die Autobahn zu erreichen
sind, führt beispielsweise in Edinburgh eine ausgeschilderte Radroute
vom Flughafen in die City.
Das Wetter war natürlich nicht wie im Süden, aber im Großen
und Ganzen erträglich. Überrascht waren wir von der Qualität
der Restaurants. Man mußte zwar schon etwas suchen, wurde dann aber
auch dafür belohnt. Wir haben dort sehr gut, vergleichbar zu Frankreich
gegessen. Eine Besonderheit in der englischsprachigen Welt sind die Bring
your Own Restaurants, wo man die alkoholischen Getränke selbst mitbringen
kann bzw. muß. Da es selbst in den meisten Kleinstädten eine
Filiale der Victoria Wine Company mit einen vorzüglichen Angebot gibt,
ist die Beschaffung der entsprechenden Getränke kein Problem - und das
zu sehr günstigen Preisen, wenn man das mit den Getränkepreisen
in den deutschen Restaurants vergleicht.
Außer in Edinburgh, dort fand gerade das Edinburgh-Festival, eines
der größten Kulturfestivals der Welt statt, hielt sich die Anzahl
der Touristen in Grenzen. Der Lake District ist ebenfalls eine intensiv
touristische genutzte Landschaft, steht aber nach unseren Erfahrungen vorwiegend
bei inländischen Urlaubern hoch im Kurs.
Die Fahrradtour insgesamt war ziemlich anspruchsvoll und die Höhenmeter
summierten sich ganz schön. Im Lake District gab es zum Beispiel Steigungen
bis 30% !! Dafür entschädigte aber die Landschaft, die trotz
einer relativ geringen absoluten Höhe von maximal 1000 m einen alpinen
Charakter hat.
Tag |
Datum |
Fahrstrecke |
Höhenmeter |
km |
1 | Fr, 23.08 | Flug von Berlin-Tempelhof nach Edinburgh | 18 | |
2 | Sa, 24.08 | Edinburgh | ||
3 | So, 25.08. | Edinburgh - Edinburgh (abgebrochene Tour wegen defekten Tandem) | 800 | 73,5 |
4 | Mo, 26.08. | Edinburgh - Innerleithen - Moffat | 950 | 93,8 |
5 | Di, 27.08. | Moffat - Lochmaben - Annan - Carlisle | 87,2 | |
6 | Mi, 28.08. | Carlisle - Ullswater - Castlerick Stonecircle - Keswick | 1.188 | 79,3 |
7 | Do, 29.08. | Keswick - Honister Paß - Buttermere - Ennerdale Bridge - Eskdale | 1.000 | 72,8 |
8 | Fr, 30.08. | Eskdale - Hardknott- und Wrynose Paß - Coniston Water - Windermere | 1.170 | 74,2 |
9 | Sa, 31.08. | Windermere - Kendal - Wensleydale - Hawes | 1.140 | 71 |
10 | So, 01.09. | Hawes - Butter Tubs Paß - Swaledale - Richmond | 630 | 51 |
11 | Mo, 02.09. | Richmond - Barnard Castle - Stanhope - Hexham - Acomb | 1.600 | 99,9 |
12 | Di, 03.09. | Acomb - Kielder Forest - Jedburgh | 1.028 | 101,2 |
13 | Mi, 04.09. | Jedburgh - Kelso - Berwick upon Tweed | 420 | 76,4 |
14 | Do, 05.09. | Ruhetag in Berwick | ||
15 | Fr, 06.09. | Berwick - Gifford - Edinburgh | 1.160 | 107,4 |
16 | Sa., 07.09. | Flug von Edinburgh nach Berlin | 19,7 | |
Insgesamt: | 11.086 | 1.025,4 |