Das Gute liegt so nah - nach diesem Motto führte uns diese Reise nach
den vielen teilweise weit entfernten Zielen mal wieder in ein Nachbarland.
Neugierig hatten uns die vielen Medienberichte über das "Veloland Schweiz"
gemacht, das wollten wir mal mit eigenen Augen sehen. Außerdem fahren
wir gern Berge und die Landschaft ist wirklich einmalig !!
Die Strecke führte uns erst durch das Appenzeller Land, eine wirkliche
Bilderbuchlandschaft. Dann ging es über den Pragelpaß zum
Vierwaldstätter See. Dieser wurde ausgiebig be- und umfahren. Die Reise
führte weiter über den Brünig- und Grimselpaß zum
Höhepunkt in die Berner Alpen. Es folgte der Nufenenpaß
und anschließend eine der längsten je von uns gefahrenen Abfahrten:
2182 Höhenmeter am Stück ins Tessin. Dort erwartetet uns
nach dem rauhen Hochgebirge eine völlig andere, lieblich mediterrane
Umgebung mit dem entsprechenden Klima. Das genossen wir mit einer Tagestour
entlang des Lago Maggiore nach Locarno und Ascona. Am nächsten Tag ging
es durch Italien, entlang des Comer Sees. Auch hier war es wunderschön.
Durch das Val Bregaglia erreichten wir wieder die Schweiz und übernachteten
auf dem malerisch gelegenen Campingplatz in
Vicosoprano. Über den Malojapaß kamen wir ins Engadin. Dort
war es auf Grund der durchschnittlichen Höhe von 1800 m relativ kühl
und am zweiten Tag dann auch noch sehr feucht. Wir unternahmen zwar noch
eine Tagestour zum Berninapaß, aber dort oben war es wirklich kalt
(11 Grad Celsius) und eine schöne Aussicht war uns auch nicht
vergönnt. Am darauffolgenden Tag entschlossen wir uns deshalb mit der
Rhätischen Bahn statt mit dem Fahrrad über den Albulapaß
nach Chur zu fahren. Das war natürlich wirklich sehr schade, denn es
ging hauptsächlich bergab - von 1800 m auf nur noch 600 m in Chur. Dort
angekommen, regnete es aber noch immer. Dafür war der nächste Tag
wieder sehr schön und eine wunderbare Tagestour nach Arosa
entschädigte uns so etwas für den entgangenen Albulapaß.
Von Chur ging es dann auf der Rheinroute zurück zum Bodensee.
Das Fazit des Uralubs fällt sehr positiv aus. Wir radelten bei meist
schönen Wetter durch eine wunderschöne Landschaft, die touristische
Infrastruktur ist sehr gut und Fahrradfahren kann man zumindest zum
größten Teil auch sehr gut. Seit drei Jahren gibt es neun nationale
Velorouten, die kreuz und quer durch die Schweiz
führen. Diese Routen sind hervorragend ausgeschildert und führen
meist auf eigenen Wegen oder verkehrsarmen Straßen durch das Land,
bei den Pässen werden allerdings die normalen Paßstraßen
benutzt (es gibt halt keine anderen). Das stellt insofern ein Problem dar,
das dort wirklich viel Verkehr ist und die Schweizer Autofahrer nicht gerade
durch rücksichtsvolle Fahrweise auffallen. Am Wochenende ist das alles
noch viel schlimmer und man sollte dann die Paßstraßen
meiden.