Neuseeland 2009 

Unsere letzte Neuseelandreise vor zehn Jahren führte uns über die Nordinsel bis zur Mitte der Südinsel. Der entfernte Süden blieb also offen. Das wollten wir dieses mal nachholen. Bei der Streckenplanung wurden verschiedenen Varianten erwogen, wir entschieden uns schließlich für Start und Ziel in Queenstown, verbunden mit dem Flug direkt dorthin. Das stellte sich als sehr sinnvoll heraus, auch wenn es zunächst etwas ungewöhnlich klingt. Bei Gesprächen mit anderen Radfahrern oder Einheimischen stießen wir immer wieder auf Verwunderung, da der übliche Start- und Zielort für diese Gegend Christchurch darstellt.

Queenstown ist die Fun- und Outdoorhauptstadt Neuseelands. Obwohl die Stadt nur 9000 ständige Einwohner hat ist das touristische Angebot riesig. Es ist beinahe alles möglich. Vom klassischen Bungy-Jumping, was übrigens hier entwickelt wurde, über Swinging, Rafting, Jetboating, River Surfing, Whitewater Sledging, Zorbing, Canonying, Gleitschirm- und Drachenfliegen, Parasailing bis zum Heli-Skiing. Außerdem gibt es in der Umgebung jede Menge Drehorte von "Herr der Ringe" was auch entsprechend vermarktet wird.  

Wir ließen uns von dem Trubel aber nicht ablenken sondern starteten gleich am nächsten Tag  nach Wanaka. Trotz des 38 Stunden Fluges hatten wir den Jetlag gut überstanden.

Die Strecke führte von Queenstown zunächst nach Norden durch eine grandiose Gebirgslandschaft. Dann ging es Richtung Osten ans Meer und an der Küsten entlang nach Süden bis Oamaru. Das ist eine der schönsten Städte Neuseelands. Dort haben wir auch Pinguine beobachten können. Weiter führte die Strecke zurück ins Inland, über den Danseys Pass nach Naseby von wo wir eine wunderschöne Tour auf dem Central Otago Rail Trail unternahmen. Das ist ein Radweg der auf einer stillgelegten Eisenbahntrasse angelegt wurde.  Es folgte die Fahrt durch die Kawarau-Gorge nach Frankton in der Nähe von Queenstown. Anschließend fuhren wir entlang des Lake Wakatipu nach Süden. Über Kingston und Mossburn erreichten wir Te Anau, das Tor zum Milford Sound. Von hier aus unternahmen wir zwei Bus/Schiffsreisen zum Milford- und Doubtful-Sound. Während der Tag am Milford-Sound ziemlich verregnet war hatten wir am zweiten Tag am Doubtful-Sound Bilderbuchwetter und konnten so die phantastische Landschaft genießen. Das war ohne Zweifel der Höhepunkt dieser Reise. Von Te Anau ging es dann durch sehr einsame Gegenden auf unbefestigten Strassen zurück nach Queenstown, wo sich der Kreis unserer Reise schloß.

Das Streckenprofil war insgesamt ziemlich bergig. Wir haben drei größere Pässe bezwungen (Crown Range, Lindis Pass und Danseys Pass). Das Wetter war hervorragend zum Radfahren geeignet, auch wenn wir uns den einen oder anderen Tag besonders morgens oder abends ein paar Grad mehr gewünscht hätten. Dafür hat es aber so gut wie nicht geregnet. Beim Radfahren sind wir nicht einmal nass geworden. Das größte Problem war der teilweise recht erhebliche Gegenwind, im Wetterbericht  verharmlosend als Southwesterlies bezeichnet.  An zwei Tagen war der so extrem, das diese Etappen zu den schwersten der Tour wurden. 

Es war insgesamt wieder ein sehr schöner Urlaub, der durch sehr abwechslungsreiche Landschaft und unterschiedliche Gegenden geprägt war. Während wir am Danseys Paß, den Mavora Lakes oder am Otago Rail Trail nur wenige Menschen und schon gar keine Touristen trafen, war Queenstown oder der Milford Sound fest in der Hand derselben. Besonders die Chinesen scheinen jetzt Neuseeland entdeckt zu haben .   

Weitere Fotos sind im Fotoalbum zufinden 

Reiseroute: