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Flagge Brasilien      Brasilien 2012

Der Amazonas stand schon lange auf unserer Liste. Wir waren vor Jahren zwar schon an seinen Zuflüssen im Amazonasbecken in Ecuador gewesen, aber jetzt sollte es der richtige Amazonas sein, mit 7.000 km Länge der mächtigste Strom der Erde. Also entschieden wir uns für eine Brasilienreise.

Brasilien ist ein unermesslich großes Land, das kaum in einer Reise zu entdecken ist. Schon Stefan Zweig schrieb über Brasilien: „Alles Reisen in Brasilien heißt Entdecken und doch gleichzeitig Verzichten: Jeder sieht nur einen Teil, keiner kennt das Ganze.“ Trotzdem haben wir uns bemüht, so viel wie möglich zu sehen. Deshalb haben wir auch viel Zeit in Flugzeugen und Flughäfen zugebracht. Wobei gleich hinzugefügt werden muss, dass die Inlandsflüge fast immer pünktlich, sauber und korrekt waren. Die einzigen Probleme gab es mit dem Wetter, als ein tropisches Gewitter den Flughafen von Sao Paulo lahmlegte.   

Nach einem sehr servicearmen Langstreckenflug mit TAP über Lissabon begannen wir unsere Reise in der ersten Hauptstadt Brasiliens, in Salvador de Bahia. Salvador hat den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes und gilt als eine der besten erhaltenen Kolonialstädte in Südamerika. Die Altstadt (Pelourinho) liegt auf einen Hügel über dem Meer und ist durchaus sehenswert. Hier ist der Einfluß der afrikanischen Kultur am grössten und sehr viele Einwohner haben afrikanische Wurzeln.
Dann ging es mit einem Zwischenstop in Brasilia, der aktuellen Hauptstadt Brasiliens, nach Manaus, der Metropole am Amazonas. Die Stadt hat zwei Millionen Einwohner und liegt ziemlich isoliert inmitten der „grünen Hölle“ des Amazonas-Regenwaldes. Per Auto ist es nur auf einer Strasse aus Venezuela erreichbar. Aus dem Rest Brasiliens ist kann man nur per Schiff oder Flugzeug dahin gelangen. Manaus war in Zeiten des Kautschukbooms Anfang des letzten Jahrhunderts die reichste Stadt der Erde. Davon ist jedoch nicht mehr viel zu sehen. Lediglich das berühmten Opernhaus (Teatro Amazonas) erinnert noch an diese Zeit. Auch die erste Brauerei Südamerikas gab es hier. Eine weitere Attraktion sind die schwimmenden Docks im Hafen, die den schwankenden Wasserstand des Rio Negro ausgleichen. Der Wasserstand schwankt hier zwischen Trocken- und Regenzeit um 14 Meter.
In der Nähe von Manaus haben wir dann einige Tage in der Amazon Eco Lodge verbracht. Dort lernten wir viel über die Natur und die Menschen des Amazonasgebietes und unternahmen eine Schiffstour zum Zusammenfluß des Rio Negro mit dem Rio Solimoes, die ab diesen Punkt den Amazonas bilden. Die Flüsse fließen elf Kilometer im selben Flussbett nebeneinander her, bevor sich ihr Wasser vermischt und der Fluss wieder eine einheitliche Farbe aufweist. Die farbliche Grenzen der beiden Flüsse (Weiß- und Schwarzwasserfluss) ist sowohl auf Satellitenbildern als auch von einem Schiff aus deutlich zu sehen.
Typisch für die Gegend sind die vielen verschiedenen, im europäischen Raum fast unbekannten, Früchte, die allesamt auch als Säfte angeboten werden und die aus dem Manaus umgebenden Urwald stammen. Nennenswert sind hier unter anderem Graviola, Cupuaçu, Açaí, Jenipapo, Bacuri, Pupunha und Tucumã.

Von Manaus ging es dann ins größte Feuchtgebiet der Erde, ins Pantanal. Das war der eigentliche Höhepunkt unserer Reise. In der weitgehend menschenleeren Landschaft konnten wir ungestört Tiere beobachten, erlebten eine wunderschöne Landschaft und traumhafte Sonnenuntergänge. Mit dem Wetter hatten wir hier großes Glück, denn eigentlich ist ein Besuch zu dieser Zeit (Regenzeit) nicht empfohlen. Uns hat das aber nicht abgeschreckt und wir wurden mit viel Sonne und nur gelegentlichen Schauern belohnt. 
Es folgte wieder ein Flug, dieses mal über Sao Paulo nach Foz de Iguacu. Der Blick vom Flugzeug auf Sao Paulo war atemberaubend. Die Zahl der Hochhäuser scheint ins Unendliche zu reichen. Auf und um die vielen Erhebungen der Stadt gebaut, vermitteln sie eindrucksvoll das Bild eines steinernen Meeres mit Wellenbergen und Wellentälern aus Stein, Stahl, Beton und Glas.
Im Dreiländereck Brasilien, Argentinien und Paraguay bietet die Natur ein eindrucksvolles Schauspiel. 275 Fälle bilden die Iguaçu-Wasserfälle, die aus einer mittleren Höhe von 80m in einem unbändigen Strudel von Wasser und Emotion in die Tiefe stürzen. Die Wasserfälle von Iguaçu werden als eines der Weltwunder angesehen und sind eines der am meisten besuchten touristischen Ziele des ganzen Planeten. Das bringt natürlich auch Nachteile, die wir hautnah spürten. Es waren sehr viele Besucher dort, und damit war es der mit Abstand touristischste Teil unserer Reise. Schließlich besuchten wir noch Itaipu, das größte Wasserkraftwerk der Erde, ein Gemeinschaftsprojekt von Brasilien und Paraguay.

Von Foz de Iguacu flogen wir wieder nach Sao Paulo und fuhren dann per Auto weiter nach Paraty am Meer. Das Städtchen selbst, als auch seine Lage ist traumhaft schön: Fjordartige Buchten mit weissen Stränden und eine Handvoll, der Küste unmittelbar vorgelagerte Urwaldinselchen, bilden das Panorama. Dahinter erhebt sich die Bergkette der Serra da Bocaina. Sie gehört zum Ökosystem der Mata Atlântica  und ist sehr artenreich. Hier ließen wir den Urlaub mit ein paar ruhigen Tagen ausklingen, bevor wir noch zwei Tage in einer der schönsten Städte der Welt, Rio de Janeiro verbrachten. Wobei sich hier die Schönheit ausschließlich auf die Lage und nicht auf die Architektur bezieht.

Dann ging es auch schon wieder zurück, mit unserer geliebten, am Service sparenden TAP, über Lissabon ins kalte Europa.

Insgesamt war es wieder ein gelungener Urlaub. Der Besuch der Wasserfälle von Iguacu erwies sich dank der Besucherströme dort nicht als der erwartete Höhepunkt der Reise. Dafür hat uns das Pantanal mit seiner Landschaft, den Tieren und der Abgeschiedenheit überraschend gut gefallen.  

 

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Weitere Fotos sind unter diesen Link zu finden

Reiseroute: 

Tag Fahrstrecke
   
1 Flug Berlin - Frankfurt - Lissabon - Salvador da Bahia
2 Salvador de Bahia
3

Salvador de Bahia

4 Salvador de Bahia
5 Flüge: Salvador  - Brasilia, Brasilia - Manaus
6 Fahrt Manaus - Amazon Eco Park
7 Amazon Eco Park
8 Amazon Eco Park
9 Amazon Eco Park
10 Amazon Eco Park
11 Transfer Eco Park - Manaus, Flug Manaus - Porto Velho - Cuiabá
12 Fahrt Cuiabá - Pocone - Pantanal (Rio Claro)
13 Pantanal (Rio Claro)
14 Pantanal (Pousada Piuval)
15 Pantanal (Pousada Piuval)
16 Transfer zum Flughafen Cuiabá, Flug ab Cuiaba - Sao Paulo und Sao Paulo - Iguacu
17 Wasserfälle von Iguacu
18 Wasserfälle von Iguacu, Flug Iguacu - Curitiba und Curitiba - Sao Paulo
  Fahrt Sao Paulo - Paraty
19 Paraty
20 Paraty
21 Fahrt Paraty - Rio de Janeiro
22 Rio de Janeiro
23 Rio de Janeirio, abends Flug Rio de Janeiro - Lissabon
24 Flug Lissabon - Frankfurt - Berlin

 

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Letzte Aktualisierung 09.02.2012