Dieses Jahr sollte es nach Costa Rica gehen, um wieder einen weißen Fleck auf der Reiseländerkarte zu tilgen. Im Vorfeld hatten wir uns für die Reiseart per Allrad-Mietwagen entschieden und auch die Reiseroute im groben festgelegt. Beide Entscheidungen haben sich im Nachhinein als genau richtig herausgestellt. Wir hatten nur die ersten und letzten Übernachtungen vorgebucht und wollten uns ansonsten frei im Land bewegen. Dafür war die von und gewählte Fortbewegungsart mit Mietwagen genau richtig. Alles andere (öffentliche Busse, spezielle Touristenbussen, Flüge) hätte zu sehr viel höheren Zeitaufwand geführt. Übrigens sieht man in Costa Rica viele Fahrradfahrer, so dass wir diese Reise durchaus auch mit dem Fahrrad hätten absolvieren können. Der Straßenzustand ist allerdings selten als optimal zu bezeichnen. Laut Reiseführern sollte alles sehr voll sein, insbesondere, da im Januar Schulferien in Costa Rica sind. Das können wir absolut nicht bestätigen. Abgesehen von den beiden im Ballungsraum San Jose liegenden Nationalparks Poas und Irazu war „der Rest“ sogar bemerkenswert wenig besucht. Wir hatten nie Schwierigkeiten auch kurzfristig eine Unterkunft zu finden. Von der Reiseroute her verzichteten wir von Anfang an auf die Karibik, was sich als sehr gute Entscheidung herausstellte. Normalerweise ist das Wetter dort im Januar nicht gut, es ist der niederschlagreichste Monat des Jahres. Dieses Jahr kam noch der La Nina Effekt dazu, der dazu führte, das das Wetter in ganz Costa Rica deutlich schlechter als im Durchschnitt war. So regnete es auch bei uns am Pazifik gelegentlich. Das hat uns zwar nicht weiter gestört, ist aber in der Trockenzeit eher ungewöhnlich. An der Karibik wäre es allerdings übel geworden.
Die Reise führte uns von Alajuela, der zweitgrößten
Stand des Landes, über die Vulkane Poas, Irazu und Arenal zum ersten Höhepunkt,
dem Nationalpark Rincon de la Vieja (auch ein Vulkan). An den Vulkanen hatten
wir etwas Pech mit dem Wetter. Meist hingen die Wolken so tief, das die Spitzen
der Berge darin verschwanden. Das war besonders beim Arenal ärgerlich. Das ist
einer der aktivsten Vulkane der Erde und insbesondere nachts soll der Anblick
spektakulär sein, wenn man rotglühende Lava an den Flanken heruntergleiten
sieht. Das haben uns aber die Wolken vorenthalten. Am Rincon de la Vieja haben
wir aber dann schöne Wanderungen unternehmen können und auch viele Tiere
gesehen: Klammeraffen, Kapuzineraffen, Brüllaffen, ……Vom Rincon de la Vieja
ging es dann zum Krokodilfluß (Rio Tarcoles) und zum Carara- Nationalpark. Auch
dort gab es wieder viele Tiere zu sehen, natürlich auch Krokodile und wir übernachteten
in der wunderschön gelegenen Cerro-Lodge. Ab hier war es klimatisch deutlich wärmer
und auch sonniger als im ersten Teil der Reise. Weiter ging es an der Westküste
Richtung Süden nach Quepos. Hier genossen wir Traumstrände und das noch vom
Tourismus unverfälschte Costa Rica. Es folgte ein erneuter Abstecher in die
Berge, in den Chirripo National Park. Dort übernachteten wir in einer auf
Vogelbeobachtung spezialisierten Lodge. Und es gab wirklich jede Menge davon zu
sehen, von Kolibris bis Tukanen war alles dabei. Vielleicht der Höhepunkt der
Reise stellte der anschließende viertägige Aufenthalt in einer sehr
abgelegenen Lodge unmittelbar am Corcovado Nationalpark dar. Dort verbrachten
wir sehr schöne Tage am und im Meer. Die Wassertemperatur des Pazifik betrug
29,5 Grad Celsius! Außerdem
unternahmen wir eine geführte Tour durch den Regenwald.
Das Land hat uns mit ein paar Einschränkungen gut gefallen. Sehr positiv sind
uns die Menschen aufgefallen. Sie sind durchweg sehr freundlich, dabei nicht
aufdringlich und sehr angenehm im Umgang. Das Land selbst ist relativ wohlhabend
und die Leute haben wohl ein (vermutlich) übersteigertes Sicherheitsbedürfnis.
Es soll organisierte Bandenkriminalität geben, die hauptsächlich aus den
Nachbarländern Panama und Nicaragua hereinschwappt, wo das Lebensniveau nicht
annähernd costaricanischen Standard erreicht. In Folge dessen sind fast überall
die Häuser vergittert, was die ohnehin nicht sehr sehenswerten Städte optisch
nicht gerade aufwertet. Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir haben absolut keine
negative Erfahrung in dieser Beziehung gemacht. Aber man wird ständig dazu
ermahnt, absolut nichts im Auto zu lassen und das Auto auch nur auf bewachten
(und vergitterten) Parkplätzen abzustellen. Das ist natürlich ziemlich lästig,
denn man kann nicht einfach mal während der Fahrt irgendwo anhalten und eine
Wanderung einlegen oder noch einfacher sich etwas ansehen. Das
Sicherheitspersonal zeigt überall eine sehr große Präsenz. Dabei ist gerade
die Polizei sehr nett, man wird als Tourist oft angesprochen, ob einen geholfen
werden kann und wie es einen denn in Costa Rica so gefällt.
Costa Rica ist heute der größte Ananasexporteur und der zweitgrößte
Bananenexporteur der Welt. Auch Kaffee spielt noch eine große Rolle. Insgesamt
verliert die Landwirtschaft jedoch an Bedeutung. Haupteinnahmequelle sind
derzeit der (Öko)-Tourismus und die High-Tech Industrie. Ein Grund für diese
Entwicklung dürfte das für Lateinamerika hervorragende Schulsystem und das
daraus resultierende hohe Bildungsniveau sein. Auf der anderen Seite führt diese Entwicklung wohl auch zu
gewaltigen Preissteigerungen. So sind z.B. einheitlich 10 USD Eintritt pro Tag
in die Nationalparks zu bezahlen. Dabei haben die Nationalparks in der Regel nur
zwischen 8 und 16 Uhr geöffnet. Eine angebotene 2 bis 3 stündige Führung
durch einen zertifizierten Führer schlägt dann leicht noch mal mit ca. 50 USD
pro Person zu Buche. Bei nahezu allen Aktivitäten hatten sich die Preise gegenüber
den in den Reiseführern angegebenen deutlich erhöht.
Tag | Strecke | Bemerkungen | km |
1 | Flug Berlin - Newark - San Jose | Ankunft in San Jose 19:40 | |
2 | Alajuela | Stadtrundgang Alajuela | |
3 | Vulkan Poas | Coffee Tour Doka Estate | 120 |
4 | Vulkan Irazu | Mirador Orosi | 209 |
5 | Alujela - San Ramon | Privatreservat Nebelwald | 78 |
6 | San Ramon | Sonnenfinca-Rundfahrt | 100 |
7 | San Ramon - Fortuna - Arenal | kurze Wanderung am abend | 112 |
8 | Arenal und Fortuna | Hanging Bridges, Vukan Chato | 50 |
9 | Fahrt Fortuna - Liberia - Rincon de la Vieja NP | German Bakery, Mirador | 170 |
10 | Rincon de la Vieja NP | Blubbertöpfe und Wasserfall | 10 |
11 | Rincon de la Vieja NP - Carara NP | Fahrt, Rio Tarcoles Krokodile | 178 |
12 | Carara NP | Wanderung NP | |
13 |
Carara NP-Quepos |
Jaco, Strand | 135 |
14 | Quepos | Manuel Antonio NP | 18 |
15 | Quepos-Chiripo NP | San Isidro, San Gardona de Rivas | |
16 | Chiripo NP | Cloudforest Reservat, Chiripo | |
17 | Chiripo NP-Ballena NP | Reptilienzoo, Strand Ballena NP | 58 |
18 | Uvita - Sierpe | per Boot 11:30 Uhr ab Sierpe | 63 |
19 | Corcovado NP | San Pedrillo | |
20 | Corcovado NP | Baden, Schnorcheln, Lesen, Reiten | |
21 | Corcovado-NP - San Jose - Alajuela | Cerro de la Muerte | 329 |
22 | Alujela (San Jose) | Butterfly Farm, Sarchi, San Jose | |
23 | Morgens Abflug in San Jose - Newark | ||
24 | Morgens Ankunft in Berlin | ||
Insgesamt: | 1.630 |