Polen/Tschechien/Österreich/Slowenien 2010

Nach mehr als 20 Jahren wollten wir uns mal wieder im Osten Europas umsehen. Voraussetzung war eine attraktive Fahrrad-Route durch schöne Landschaft, nach Möglichkeit geringe Verkehrsbelastung und eine gute Erreichbarkeit der Start- und Zielorte mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Nach einigen Abwägen fiel unsere Wahl auf die Strecke  Krakau-Brno-Wien-Maribor-Klagenfurt.  Landschaftlich führte uns die Tour also von der alten und sehr schönen polnischen Königsstadt Krakau durch die Beskiden zum UNESCO Weltkulturerbe Kromeriz, weiter durch Mähren nach Brno. Diese Stadt hat uns positiv überrascht. Fast das gesamte Zentrum ist als Fußgängerzone ausgelegt und sehr schön restauriert. Weiter ging es auf einen neuen Radweg von Brno über Mikulov nach Poysdorf in Niederösterreich. Hier hatten wir leider ein paar gesundheitliche Ausfälle zu beklagen und nahmen deshalb den Zug nach Wien. Auch hatte sich das Wetter deutlich verschlechtert. Nach zwei Tagen in Wien starteten wir mit neuen Elan über Wiener Neustadt, den Semmering  und Bruck an der Mur Richtung Graz. Anschließend folgte eine Schleife durch Slowenien mit der schönen Stadt Ptuj. In der Weingegend um Jeruzalem ließen wir es uns bei prächtigen Wetter und einer wunderschönen Landschaft richtig gut gehen. Hier waren wir schon mal vor drei Jahren, hatten uns damals aber nicht die Zeit genommen, um das alles zu genießen. Übertroffen wurde das nur vom Sausal in der Südsteiermark, zwei Tage später. Hier war der Wein und das Essen bei ähnlich spektakulärer Landschaft und sehr gutem Wetter noch einmal deutlich besser. Der letzte Teil der Tour über dem Radl-Paß nach Slowenien und dem Drau-Radweg nach Klagenfurt und damit zurück nach Österreich war dann leider vom Wetter her nicht mehr optimal. Den Schlusspunkt und zugleich auch den Gipfel der ganzen Reise bildete eine Tagestour auf den Gerlitzen (1.911 m hoch), wobei die Straße bereits an der Bergeralm in 1.785 m Höhe endet. Allerdings war die Sicht an diesen Tag wetterbedingt nicht so überragend. Hier das Höhenprofil der Tour.

Als Fazit der Reise kann man sagen, dass insbesondere in Polen die Fahrradinfrastruktur noch sehr zu wünschen übrig lässt. Hinzu kommt die für uns überraschend sehr dichte Besiedlung des Landes, zumindest in dem Teil, wo wir unterwegs waren. Damit ist natürlich eine ziemlich hohe Verkehrsbelastung verbunden. In Tschechien stellt sich die Situation etwas anders dar. Hier gibt es ein landesweites, mit Nummern versehenes Radroutennetz. Allerdings muß man die Nummern kennen, um es nutzen zu können und die Wegequalität ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von normalen, mäßig befahrenen Straßen bis zu Waldwegen, die nur eingeschränkt befahrbar sind. Von Brno nach Wien gibt es allerdings einen ganz neuen, hervorragend ausgebauten Radweg. Österreich ist als Radreiseland natürlich erstklassig. 

 Der genaue Verlauf der Reise ist hier einsehbar:  http://www.bikemap.net/route/536949

 Weitere Fotos sind im Fotoalbum zu finden 

 Reiseroute: